Die Südharzer Gipskarstlandschaft ist ein Hotspot der Artenvielfalt. Ihr reicher Karstformenschatz — bedingt durch die hohe Löslichkeit des Gesteins — und ihr vielfältiges Klima führen zu einer besonderen Naturvielfalt. Aber gerade diese wertvollen Lebensräume auf Gips liegen gleichzeitig im Fokus der Gipsindustrie. Mit knapp zwei Millionen Tonnen pro Jahr findet dort der größte Naturgips- und Naturverbrauch statt.
Um den wertvollen Lebensraum zu sichern, hat die Stiftung „Grüne Tatze“ in der Gemarkung Niedersachswerfen ca. 9,4 Hektar Grünland erworben. Es handelt sich hier um Flächen am sogenannten „Bromberg“. Dort steht mit der geplanten Erweiterung der Gipsabbauflächen ein zentraler Biotopverbund zwischen zwei wertvollen Naturschutzgebieten auf dem Spiel, der sich im besonders schützenswerten Flora-Fauna-Habitat (FFH)-Gebiet „Mühlberg-Himmelsberg-Kammerforst“ befindet.
Ein landwirtschaftlicher Betrieb aus der Region hatte die 9,4 Hektar Offenlandflächen innerhalb des FFH-Gebietes zum Kauf angeboten. Mit Unterstützung der Stiftung „Grüne Tatze“ konnte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Thüringen von dem Angebot Gebrauch machen. Damit ist auch das Naturschutzgebiet „Bromberg“ in Zukunft gesichert. Ab sofort werden die Flächen nachhaltig gepflegt und ihre wertvollen Lebensräume entwickelt. Darum kümmert sich der BUND Thüringen, für den ein Nießbrauchsrecht im Grundbuch eingetragen wurde. Geplant ist unter anderem eine Beweidung mit Schafen.
Foto: Flächen am Bromberg, in Hintergrund Bergbauflächen.